Auszug - Kindertagesstättenbedarfsplanung für die Gemeinde Lamspringe
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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Simone Ossenkop stellte die als Anlage beigefügten Bedarfsermittlungen an Krippen- und Kindergartenplätzen sowie integrativen Betreuungsplätzen für die Gemeinde Lamspringe vor.
In 2018 ist die Anzahl der Unterdreijährigen weiter rückläufig, bleibt aber auf hohem Niveau. Mit Eröffnung der neuen Krippe in Sehlem stehen seit März 2018 in der Gemeinde Lamspringe insgesamt 36 – 45 Betreuungsplätze für Unterdreijährige in Krippen zur Verfügung. Hinzu kommen 13 – 15 Tagespflegeplätze. Dadurch wird die - noch nicht geänderte - Planungsgröße des Landes Niedersachsen von 35 % der Unterdreijährigen (3 Jahrgänge) zur Bedarfsdeckung in den Jahren 2019 und 2020 nach heutigem Stand erreicht.
Nach den in 2018 erfolgten Betriebsänderungen stehen jetzt insgesamt 164 Kindergartenplätze – davon 4 Integrationsplätze - in den Einrichtungen zur Verfügung. Die Kinder der geburtenstarken Jahrgänge erreichen nun das Kindergartenalter. Für das laufende Kindergartenjahr sind die vorhandenen Plätze gerade noch auskömmlich. Die Kindergartenbedarfsplanung weist nach aktuellem Stand für das kommende KiTa-Jahr ein Fehl von 6 Plätzen sowie für das Jahr 2020/2021 ein Fehl von 11 Plätzen aus. Es besteht somit ein Handlungsbedarf an der Bereitstellung von Kindergartenplätzen.
Fachbereichsleiterin Marion Schnelle merkte ergänzend an, dass die wellenförmig verlaufenden Geburtenjahrgänge die Bedarfsplanungen erheblich erschweren. Für die geburtenstarke Jahrgänge muss in die Schaffung von Betreuungsplätzen investiert werden, eine sinkende Kinderzahl hat dann wiederum die Schließung von Gruppen und Leerstand zur Folge.
Die aktuelle Planungsgröße von 3,5 Jahrgängen ist bislang für die Kindergartenbedarfsplanung der Gemeinde Lamspringe ausreichend gewesen. Die in 2018 eingeführte Beitragsfreiheit im Kindergarten sowie die Novellierung des Niedersächsischen Schulgesetzes wirken sich zunehmend auf die Planzahlen aus, sodass ggfs. eine Anpassung der Planungsgröße vorgenommen werden muss.
Doris Heil teilte mit, dass die Erlaubnis zur Aufnahme eines 5. Kindes in die Integrationsgruppe der KiTa Arche Noah bei der Landesschulbehörde beantragt worden ist. Es besteht ein weiter steigender Bedarf an Integrationsplätzen.
Gitta Reckzeh wies ergänzend darauf hin, dass auch den Belangen der durch die Sonderpflege e.V. betreuten Kinder Rechnung getragen werden müsse und unterstrich damit die Forderung nach Einrichtung einer zweiten Integrationsgruppe.
Fachbereichsleiterin Marion Schnelle teilte mit, dass derzeit alle Kapazitäten ausgeschöpft sind. Die Einrichtung einer weiteren Integrationsgruppe hätte zeitgleich den Verlust von 7 Regel-Betreuungsplätzen zur Folge; das Fehl an Kindergartenplätzen würde sich dadurch weiter erhöhen. Zusätzliche Raumkapazitäten können lediglich durch Anbau oder Anmietung geschaffen werden.
Nach geltender Rechtslage ist der Anspruch auf einen Kindergartenplatz sicherzustellen. Es lässt sich hieraus jedoch kein jederzeit durchsetzbarer Rechtsanspruch auf eine gemeinsame Betreuung von Kindern mit einer wesentlichen Behinderung und Kindern ohne Behinderung ableiten.
Auf Antrag ließ der Ausschussvorsitzende Henning Ehbrecht um 19.40 Uhr über eine Sitzungsunterbrechung abstimmen. Dem Antrag stimmten die Ausschussmitglieder einstimmig zu.
Frau Nefzger, Heilpädagogin in der KiTa Arche Noah, stellte den Integrationsbedarf aus Sicht des pädagogischen Personals nochmals dar. Die Einrichtung wartet derzeit auf die Ausnahmegenehmigung der Landesschulbehörde zur Aufnahme eines fünften Kindes in die bestehende Integrationsgruppe. Mehrere Kinder erhalten aktuell eine Frühförderung, teilweise im häuslichen Bereich und zum Teil in der Kindertagesstätte. Die Nachfrage nach Integrationsplätzen ist steigend. Einige Kinder können die dringend notwendige Förderung nicht erhalten, da sowohl die heilpädagogischen Einrichtungen als auch die Integrationsgruppen in den Kindertagesstätten voll belegt sind. Auch im Hinblick auf die Vorbereitung auf den Schulbesuch handelt es sich um eine ausgesprochen unbefriedigende Situation, wenn Kinder in den Einrichtungen ohne Förderung bleiben.
Frau Habenicht, Leiterin der KiTa Arche Noah, teilte ergänzend mit, dass es eine zunehmende Zahl an Kindern gibt, die einen Förderbedarf nicht aufgrund einer genetischen Behinderung haben, sondern im sozial-emotionalen Bereich aufgrund der familiären Situationen.
Um 19.50 Uhr beschlossen die Ausschussmitglieder einstimmig die Beendigung der Sitzungsunterbrechung.
Bürgermeister Andreas Humbert sicherte zu, nochmals alle Möglichkeiten prüfen zu lassen (Kleingruppen in anderen Einrichtungen, weitere Tagesmütter u.ä.), um dem Bedarf an Integrationsplätzen weitergehend gerecht werden zu können.
Anlagen: | |||||
Nr. | Name | ||||
1 | Kindertagesstättenbedarfsplanung (1563 KB) | ||||
2 | Antrag Reckzeh Einrichtung 2. I-Gruppe (386 KB) |