Geschichte Sehlem
Sehlem
Der Ortsname Sehlem lässt sich bis ins 12. Jahrhundert zurück verfolgen. Woher der Name stammt und welche Bedeutung er hat, bleibt ungeklärt.
Das Dorf gehörte zum Gutsbezirk des Grafen Meinhard von Bodenburg. Später werden als Grundherren das Godehardikloster in Hildesheim und das Kloster Lamspringe genannt. Im Dreißigjährigen Krieg durchstreiften versprengte Tillysche Truppen nach der Schlacht bei Lutter am Barenberge 1626 den Ort, plünderten und brannten den Pfarrhof nieder. Ein alter Stein, der sogenannte „Schwedenstein“ erinnert noch heute an die schrecklichen Begebenheiten. Das Lamspringer Benediktinerkloster unterhielt in Sehlem einen Klosterhof mit Zehntscheune. Abt Augustinus Tempest ließ den Hof 1716 erbauen.
Die Kirche wurde vermutlich 1142 gegründet. Die 1566 erbaute Kirche erhielt nach einem größeren Umbau 1875/76 ihre heutige Form. Vor wenigen Jahren wurde die Kirche grrundrenoviert und mit Sozialräumen ausgestattet.
Das Gründungsjahr der Schule ist nicht genau bekannt, doch es gab schon 1674 ein „Opferhaus“ (Haus des Opfermannes), aus dem sie hervorging. An die Stelle des alten 1900 umgebauten Hauses wurde 1913 ein neues Schulgebäude erstellt. Nach Schließung des Schulbetriebes 1975 wird das Haus von den örtlichen Vereinen als Dorfgemeinschaftshaus genutzt.
Das einst aktive Geschäfts- und Handwerksleben ist ruhiger geworden. Die früheren Kalk- und Mergelwerke aus dem Jahr 1907 bestanden bis in die 50er Jahre. Nach dem Abriss entstand hier ein neues Wohngebiet.
Erhalten geblieben ist dagegen die ehemalige Klammerfabrik, die an der Kassemühle Holzdübel für die Möbelindustrie herstellte. Inzwischen besteht die „Klammerfabrik“ nicht mehr. In die bestehenden Gebäude ist die Fa. Kreidezeit eingezogen, die Naturfarben herstellt.
Zwei Betriebe der Baubranche, eine KFZ-Werkstatt, eine Bäcckerei mit Ladengeschäft, ein Versicherung, ein Kindergarten, eine Rettungswache und eine Bank die Arbeitgeber im Ort. Viele Einwohner pendeln zu ihren auswärtigen Arbeitsplätzen, vorwiegend im Raum Hildesheim und Bad Salzdetfurth und Alfeld.