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Vorlage - Rat/318/2019  

Betreff: Wasserversorgung; Weiteres Vorgehen Tiefbrunnen Neuhof
Status:öffentlich  
Verfasser:Reinhard Schmidt
Federführend:Fachbereich Hauptamt und Soziales Bearbeiter/-in: Ossenkop, Simone
Beratungsfolge:
Bau-, Entwicklungs- und Umweltausschuss der Gemeinde Lamspringe Vorberatung
19.06.2019 
Sitzung des Bau-, Entwicklungs- und Umweltausschusses der Gemeinde Lamspringe zur Kenntnis genommen/im Gremium behandelt   
Verwaltungsausschuss Vorberatung
Rat der Gemeinde Lamspringe Entscheidung
02.07.2019 
Sitzung des Rates der Gemeinde Lamspringe ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n
Anlagen:
TB Neuhof Wirtschaftlichkeitsvergleich 2019-06-06  

Erläuterung/Begründung: 

 

 

Der TB Neuhof förderte zuletzt rd. 50.000 cbm/Jahr. Er musste außer Betrieb genommen werden, da aufgrund des Bauzustandes die Gefahr einer Verunreinigung des Trinkwassers bestand.

 

Am 11.12.2018 wurde der Gemeinderat letztmalig über den Sachverhalt zum Tiefbrunnen Neuhof informiert. Dort wurde ausgeführt, dass ein Ingenieurbüro mit einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung beauftragt wird. Hierbei sollten nachfolgenden Varianten geprüft werden:

a)      Neubohrung des TB an anderer Stelle,

b)      Überbohrung des vorhandenen TB Neuhof,

c)      Ersatz der Fördermenge durch Harzwasser.

 

Der Wirtschaftlichkeitsvergleich des Ing-Büros Pabsch & Partner liegt nun vor. Dem Vergleich liegen realistische kurze Abschreibungszeiträume von 20 Jahrenr das Brunnenbauwerk sowie 10 Jahre für die technische Einrichtung zugrunde.

 

Das Ing-Büro Pabsch & Partner gibt keine eindeutige Handlungsempfehlung ab. Es stellt lediglich die Kosten der einzelnen Varianten gegenüber und führt die Vor- und Nachteile und Risiken der Varianten auf.

 

Bei der Berechnung geht das Ing-Büro von einer möglichen Steigerung der Fördermenge von 80.000 cbm aus. Diese Annahme darf durchaus kritisch gesehen werden. Bei einer Förderleistung in dieser angenommenen Höhe entstehen folgende jährliche Kosten:

a)      bei einem Neubau des TB 88.337 €/Jahr

b)      bei einer Sanierung des TB 71.978 €/Jahr

c)      Bezug von Harzwasser 62.769 €/Jahr.

 

Hiernach wäre ein kompletter Ersatz des Förderungsausfalles durch Harzwasser die billigste Variante; zumal die Gemeinde mit der HWW eine vertragliche Regelung zur Erhöhung der Wasserbezugsmenge auf 330.000 cbm/Jahr geschlossen hat (siehe Ratsbeschluss vom 25.04.2019). Hiernach wäre rechnerisch der Trinkwasserbedarf der Gemeinde Lamspringe von über 500.000 cbm/Jahr knapp gesichert.

 

Bei der Betrachtung der Sachlage sind allerdings die nachstehenden Punkte zu berücksichtigen:

 

a)      In den vergangenen Jahren hat sich die abgenommene Trinkwassermenge ständig erhöht. Der Wasserbezug betrug im Jahr 2011 insgesamt 414.200 cbm. Die Abnahmemenge steigerte sich auf über 500.000 cbm im Jahr 2018. Eine weitere Steigerung der Abnahmemenge wäre mit den HWW kaum noch verhandelbar.

 

b)      Eine weitere Bezugsquelle (Standbein der Wasserversorgung) würde den Handlungsspielraum gegenüber den bisherigen Versorgern (HWW / WBVI) vergrößern.

 

c)      Der wirtschaftliche Unterschied beträgt zwischen den Varianten B und C rd. 9.200 €/Jahr. Dieser Kalkulation wurden die heutigen Bezugskosten plus einer 2 %igen Preissteigerung/Jahr zugrunde gelegt. Aufgrund der anstehenden Klimaveränderungen ist davon auszugehen, dass die Preissteigerungsrate für den Harzwasserbezug auch höher ausfallen kann. Aus Gesprächen mit den Vertretern der HWW war zu entnehmen, dass die HWW momentan eine neue Versorgungsstrategie entwickelt. nftig wird wohl auch von den HWW-Kunden eine technisch anspruchsvollere Lösung der Wasserabnahme erwartet. Dies würde zu einer erhöhten wirtschaftlichen Belastung führen.

 

d)      Das Ing-Büro Pasch & Partner schätzt die Rückbaukosten des TB auf 90.300 €/netto. Dieser Aufwand würde die Wassergebühr zusätzlich einmalig mit 0,22 €/cbm belasten. Bei einer Überbohrung des TB könnten für diese Aufwendungen Rückstellungen über den Zeitraum der angenommenen Nutzungsdauer (20 Jahre) gebildet werden.

 

 

Der Bürgermeister

 

 

 

Andreas Humbert

 

 


 

Beteiligung:

Personalrat

 

beteiligt

Gleichstellungsbeauftragte

x

beteiligt

 

x

nicht beteiligt

 

 

nicht beteiligt

 

 

 

Beschlussvorschlag:

 

Der Rat der Gemeinde Lamspringe beschließt, dass der Tiefbrunnen Neuhof zum Zweck der Trinkwassergewinnung saniert wird.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, geeignete Maßnahmen zur Wiederinbetriebnahme des TB Neuhof vorzubereiten. Der Rat der Gemeinde Lamspringe ist rechtzeitig über die erforderlichen Maßnahmen zu informieren.

 

 

 


Anlage/n:

 

TB Neuhof Wirtschaftlichkeitsvergleich 2019-06-06

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 TB Neuhof Wirtschaftlichkeitsvergleich 2019-06-06 (161 KB)      
Stammbaum:
Rat/318/2019   Wasserversorgung; Weiteres Vorgehen Tiefbrunnen Neuhof   Fachbereich Hauptamt und Soziales   Beschlussvorlage
Rat/318/2019-1   Wasserversorgung; Weiteres Vorgehen Tiefbrunnen Neuhof   Fachbereich Bau und Ordnung   Beschlussvorlage